Die Liebe von Callie und Kayden by Jessica Sorensen

Autor:Jessica Sorensen [Sorensen, Jessica]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783641128623
Google: bjNZAgAAQBAJ
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-05-11T22:00:00+00:00

Eine Stunde ist vergangen, und wir sitzen auf der Terrasse eines Restaurants direkt am Meer. Die leichte, nach Salz riechende Brise streichelt meine Wangen und weht mir einzelne Haarsträhnen ins Gesicht. Die Sonne steht nicht mehr so hoch am Himmel, und die Hitze wird ein bisschen erträglicher. Nur wenige Leute sitzen an den runden Holztischen auf der Terrasse, sodass es ziemlich ruhig ist.

Wir lesen schweigend die Speisekarte. Kayden sitzt neben mir und hat sein Knie an meines gelehnt. Ich bin nicht sicher, ob er es merkt, wage aber nicht, mich zu bewegen, weil ich fürchte, dass er dann wegrückt.

»Na, wie wär’s mit Sushi?«, bricht Seth scherzend das Schweigen. »Oder ein bisschen Hummer?«

Luke verdreht die Augen und bringt seine Fingerknöchel zum Knacken. »Ich glaube, ich nehme einen Burger.«

Kayden nagt an seiner Lippe, und ich beobachte, wie er die Speisekarte liest, wobei ich mir seinen Mund auf meinem vorstelle. Unter dem Tisch zieht er immer wieder an den Gummibändern an seinem Handgelenk. Dem Schnappgeräusch nach muss es wehtun, doch ich traue mich nicht, ihn aufzuhalten. Wenn er das braucht, braucht er es eben.

»Den nehme ich auch, denke ich.« Kayden klappt seine Speisekarte zu und legt sie in die Tischmitte neben das Gestell mit Ketchup und Senf.

Wieder wird es still, und Seth fängt an, auf seinem Handy zu tippen, während Luke zum Strand schaut. Die Kellnerin kommt endlich, nimmt unsere Bestellungen auf und bringt uns Getränke. Wir saugen stumm an unseren Strohhalmen, und einzig das Rauschen der Wellen füllt die Leere zwischen unseren Gedanken.

»Das reicht«, sagt Seth abrupt und knallt seine Hand auf den Tisch. Wir drei anderen zucken erschrocken zusammen, und Kayden stößt beinahe sein Glas um.

Luke dreht sich ruckartig zu Seth und bedenkt ihn mit einem tödlichen Blick. »Nächstes Mal wäre eine Warnung nett.«

Seth nimmt ungerührt seinen Strohhalm zwischen die Lippen und schlürft an seinem Getränk. »Tut mir leid, aber diese Totenstille ist zum Verrücktwerden.« Er stellt sein Glas wieder ab und wischt sich den Mund mit dem Handrücken. »Wir müssen dringend ein bisschen Spaß haben.«

Kayden verkrampft sich sofort, und die Gummibänder an seinem Handgelenk schnalzen und schnalzen. »Ja, ich denke, ich gehe zum Haus zurück.«

Seth sieht ihn entsetzt an und reißt seine Strohhalmhülle in tausend Fetzen. »Nein, tust du nicht! Wir sind doch nicht den ganzen Weg hierher gefahren, um im Haus rumzuhocken. Wir sind hier, weil wir uns amüsieren wollen!«

»Seth, ich glaube nicht …«, beginne ich.

Er fällt mir sofort ins Wort und wirft die Papierschnipsel in die Tischmitte. »Nein, das läuft nicht. Wir mussten alle mit unseren Problemen fertigwerden, und wir alle brauchen mal eine Pause vom Leben. Also ziehen wir uns was Schönes an und gehen aus.«

»Wohin?«, fragt Luke, bevor er einen Schluck trinkt. »In einen Club oder so?«

»Keine Clubs«, flehe ich mit zusammengelegten Händen. »Bitte.«

Seth beäugt mich streng. »Miss Callie, das hatten wir doch schon. Clubs sind witzig. Und du hast den großen starken Kayden bei dir, der dich beschützt.«

Unwillkürlich ziehe ich den Kopf ein, denn ich muss daran denken, wie weit Kayden schon gegangen ist, um mich zu beschützen.

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